Wer wünscht sich das nicht im Garten: Schnecken, bei deren Anblick man nicht gleich in Angst und Schrecken versetzt wird. Solche, die nicht über Nacht Salatbestände und Blumenbeete auslöschen.
Ja, so etwas gibt es wirklich! Zumindest bei uns. Ich rede von gestreiften Weinbergschnecken (Helix lucorum), die hierzulande eine ziemliche Rarität darstellen. Sie sind recht beeindruckende Tiere, denn sie werden noch größer als die normalen heimischen Weinbergschnecken. Außerdem besitzen sie ein besonders hübsches Schneckenhaus, dunkel und von hellen Streifen durchzogen.
Unser Garten beherbergt eine beachtliche Kolonie dieser seltenen Weichtiere. Vor allem unser Gewächshaus entwickelt sich zunehmend zu ihrem Lieblingsplatz. Das feuchtwarme, fast tropische Klima dort scheint ihnen zu behagen, denn Jahr für Jahr werden es mehr. Sie kriechen die Gewächshauswände hoch und runter und entfernen dabei den dort zu findenden Grünbelag. Beinahe wie Putzerfische im Aquarium.
Das Schöne daran: Meine Pflanzen bleiben unberührt, denn die gestreiften Weinbergschnecken haben nicht einmal an den zartesten jungen Salatblättchen Interesse.
Und noch eine Sache ist auffällig: Seit die gestreiften Weinbergschnecken das Gewächshaus besiedeln, ist es nahezu hundertprozentig frei von Nacktschnecken. Ich konnte zwar bislang noch keinen Beleg finden, dass die gestreiften Weinbergschnecken auf andere Schnecken oder ihre Eier aus sind, aber irgendein Zusammenhang scheint zu existieren.
Die Weinbergschnecken sehen so toll aus mit ihren großen Häusern. Leider sehe ich sie in unserer Gegend nur sehr selten. Der Hinweis, dass deine Nacktschneckenpopulation stark zurückgegangen ist, seit die Weinbergschnecken eingezogen sind, ist interessant. Ich habe gleich mal im Internet recherchiert und beim NABU steht tatsächlich, dass die Weinbergschnecken die Eigelege der Nacktschnecken auffressen! Wer hätte das gedacht, hübsch und auch noch nützlich. 🙂 LG, Antje
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Danke für den Hinweis auf NABU, ich werde dort gleich einmal nachlesen!
Dass ich weniger Nacktschnecken habe, ohne dass ich dafür auf das mir verhasste Schneckenkorn zurückgreifen musste, ist tatsächlich eine wunderbare Sache. Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie die Natur viele Dinge ganz von selbst regelt, wenn man ihr nur Zeit lässt. 🙂 LG Steffy
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