Ein Meer von Zwetschgen

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Ich sah in den vergangenen Wochen nur noch blau im Garten!
Einige Jahre hatten wir eher geringe Ernten; in einer Saison gab es gar insgesamt nur fünf Früchte, das bedeutet nur eine einzige für jeden in der Familie.
Aber dieser Sommer macht das alles mehr als wett! Unser Zwetschgenbaum trägt heuer eine Rekordernte und seine Äste ächzen unter der Last. Wir hätten mitzählen sollen, wie viele Wäschekörbe voller Zwetschgen es waren, die wir bislang geerntet haben. Pflücken, pflücken und nochmals pflücken – und noch immer hängen weitere Früchte am Baum! Da stellt sich uns die drängende Frage:

Wohin mit all den Zwetschgen?

So lecker sie auch sind, man kann diese Massen einfach nicht roh und frisch vom Baum essen. Nach dem einen oder anderen Brainstorming fand unsere blaue Flut auf folgende Art und Weisen eine sinnvolle Verwertung:

 

Zwetschgendatschi

Ich stand mit meiner Oma in der Küche und habe Datschi gemacht.
Ich stand mit meiner Mama in der Küche und habe Datschi gemacht.
Und heute stehe ich nun mit meinen Kindern in der Küche und mache Datschi.
Es ist einfach wunderbar, wie sich manche Dinge wiederholen!

Da ich den größten Zwetschgendatschifan der Welt geheiratet habe, gab es diesen schmackhaften Obstkuchen heuer richtig oft. Der Ofen wurde quasi nie kalt, könnte man fast sagen.

Mein Rezept erhält durch Dinkelmehl ein besonderes Aroma und geht wie folgt:

Teig Zwetschgendatschi100g Weizenmehl
100g Dinkelmehl, am besten Vollkorn
150g Zucker
150g Butter
1 Ei
1 EL Vanillezucker
1 TL Backpulver

Aus allem einen Teig herstellen und in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Kuchenform verteilen; die Zutaten reichen für eine große Spring- oder Obstkuchenform, ein Backblech benötigt in etwa die doppelte Menge Teig.

Der Teig wird dann mit Semmelbröseln bestreut, bevor er mit Zwetschgen belegt wird. Diese saugen beim Backen den Fruchtsaft auf und halten ihn im Kuchen.

Gebacken wird im vorgeheizten Ofen für 35 Minuten bei 200°C.

Zwetschgendatschi

 

„Zwetschgendankfest“

Der August hat uns mit warmem Wetter, milden Nächten und Sternschnuppen verwöhnt. Da lag es nahe, ein kleines Fest mit der Familie zu veranstalten: Zusammen ratschen, lachen, ernten, grillen und gemütlich beisammensitzen im Garten. Jeder durfte freilich einen Anteil der Früchte mit nach Hause nehmen.

Da einem alles viel leichter von der Hand geht, wenn man gemeinsam arbeitet, waren wir bei der Gelegenheit auch recht fleißig: Wir haben so viele Zwetschgen halbiert, entsteint und eingefroren, wie wir nur in den Tiefkühler packen konnten.

Zwetschgenernte

 

Mus

Hier bevorzuge ich eine ganz einfach Variante ohne Zucker und/oder Gewürze. Also quasi Natur pur. Die Früchte koche ich dafür kurz auf und püriere sie. Abgefüllt und eingefroren in Eiswürfelbehälter kann ich mir damit auf lange Zeit mein Frühstücksmüsli versüßen.

 

ZwetschgenmarmeladeMarmelade

Einige Kilos der Zwetschgen habe ich in Form von Marmelade haltbar gemacht. Zusammen mit Zitronensaft, Sternanis, Zimt, Vanille und gemahlenem Ingwer bekam die eine leckere Gewürznote. Die Kinder haben schon genascht und sind äußerst zufrieden mit dem Ergebnis. Sie freuen sich nun darauf, die Marmelade auf Pfannkuchen auszuprobieren.

 

Kompott

Ganz simpel und schnell gemacht: Einfach die in Stücke geschnittenen Zwetschgen und eventuell noch anderes Obst (zum Beispiel Äpfel) mit etwas Wasser und nach Belieben (Vanille-)Zucker kochen, bis alles weich ist. Am liebsten mag ich es, so lange es noch warm ist. Aber es hält sich abgekühlt auch einige Tage im Kühlschrank.
Schmeckt übrigens auch gut mit einer Kugel Vanilleeis…

 

DatschiAnderen eine Freude machen

Nicht jeder, der dieses Steinobst gerne isst, nennt auch einen entsprechenden Baum sein Eigen.

Wir waren der Meinung, dass andere ihre Zwetschgen nicht teuer einkaufen müssen, so lange wir selbst solchen Überfluss im Hause haben.

Unsere Kinder beluden deshalb ihre Fahrzeuge und fuhren mit Feuereifer und viel Freude Zwetschgen in der Nachbarschaft aus, um sie zu verschenken. Etliche Kilos fanden auf diese Art ihre Abnehmer.

 

Limes, Rohrnudeln

Hatte ich in vergangenen Jahren gemacht, diesen Sommer kam ich aber noch nicht dazu. Vielleicht finde ich ja noch Gelegenheit für eines der beiden.

 

Und was mache ich jetzt?
Jetzt steige ich wieder auf die Leiter und ernte weitere Zwetschgen.
Aber es sind nicht mehr viele übrig, ein Ende ist in Sicht! 😉

2 Gedanken zu „Ein Meer von Zwetschgen

  1. Was für eine violette Pracht! Uns geht es dieses Jahr genauso mit den Mirabellen. Letztes Jahr ganze drei Stück (in zweien war auch noch ein Wurm), dieses Jahr biegen sich die Äste unter der Früchtelast.
    Ich wünsche Euch noch eine frohe Erntezeit!
    Liebe Grüße
    Leni
    P.S.: Zwetschgendatschi – mhhhhhhhh

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  2. Das ist bei uns heuer genau andersrum: An unserem wirklich großen Mirabellenbaum (oder Griacherl, wie wir hier sagen würden) sind vielleicht insgesamt zehn Stück Früchte. Aber dafür trägt eben der Zwetschgenbaum wie verrückt. 🙂

    Datschi mit Mirabellen schmeckt übrigens auch sehr gut, habe ich schon einmal getestet. 😉
    Aber es ist halt leider immer eine Hundearbeit, sie zu entsteinen.

    Liebe Grüße
    Steffy

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