In manchen Jahren liegt unsere Region im Februar noch in tiefstem Winterschlaf. Aber spätestens im März rührt sich etwas in der Natur, dann wärmt die Sonne den Boden und es sprießen die ersten Blumen. Das ist auch der Startschuss für die Bienen, sie werden aktiv und machen sich auf die Suche nach Nahrung. Jetzt ist es von besonderer Bedeutung, dass sie nach ihrer langen Winterruhe früh blühende Pflanzen finden.
Meine Bienenweiden zum Frühlingsbeginn:
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Diese kleinen Zwiebelpflanzen verbreiten sich mit der Zeit und bilden dichte Horste. Teilweise wachsen sie so dicht, dass sich die Zwiebeln gegenseitig aus der Erde drücken. Dann nehme ich sie und pflanze sie anderswo wieder ein – bald bildet sich so ein neues Nest weißer Glocken.
Honigbienen lieben Schneeglöckchen, zumindest sehe ich sie diese besonders oft anfliegen.
Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum)
Manch einer nennt sie lieber Märzenbecher – bei uns hier denkt man bei dem Namen allerdings eher an Narzissen.
Ich finde sie ja um einiges hübscher als die ähnlichen Schneeglöckchen, mit denen sie manchmal verwechselt werden. Die Bienen sehen das etwas anders: Weil beide Arten bei uns im Garten meist nebeneinander wachsen, fällt auf, dass die Frühlingsknotenblumen deutlich schwächer besucht werden. Aber eine Bienenweide ist die Pflanze nichtsdestotrotz, wenn auch etwas weniger frequentiert.
Kornelkirsche (Cornus mas)
Ein heimischer Strauch, in den ich regelrecht verliebt bin. Er ist im Frühling ein gelbes Blütenmeer, das die Bienen versorgt – ganz im Gegensatz zur sterilen Forsythie, die man überall antrifft. Im März und April fliegen Insekten hier ein und aus.
Später im Jahr hat die Kornelkirsche für uns Menschen und die Vögel auch noch Beeren anzubieten; ihre Nützlichkeit beschränkt sich also nicht nur auf ihre Blüten.
Krokus (Crocus)
Egal ob groß, klein, weiß, gelb oder lila: Diese kleinen bunten Frühlingsboten gehören zu den best besuchten Trachtpflanzen unseres Gartens. Hier werden sich unermüdlich die Pollenhöschen bepackt.
Wie bei anderen früh blühenden Zwiebelpflanzen vermehren sich auch Krokusse mit der Zeit von ganz alleine – wenn sie nicht Opfer einer Wühlmaus werden. 😉
Haselnuss (Corylus avellana)
Ein Traum für Bienen, ein Albtraum für Allergiker: Die Kätzchen der Haselnuss, also ihre männlichen Blüten, haben Pollen im Angebot.
Wenn man im Frühling beobachtet, wie ein Windstoß durch einen Haselnussstrauch weht, kann man sehen, wie er eine gelbe Wolke mit sich trägt. Aber wenn die Pollen nicht gerade vom Wind davongetragen werden, nehmen auch die Bienen sie gerne mit.
Duftveilchen (Viola odorata)
Sie waren seit Anfang an in der Wiese unseres Gartens zu finden und verbreiten sich langsam aber sicher. Immer neue, dichte Kissen ihrer herzförmigen Blätter und duftenden Blüten tauchen auf. Und was so gut riecht, zieht auch Honigsammler in seinen Bann.
Pflege muss ich für die Veilchen nicht aufwenden. Ich gieße oder dünge sie niemals und trotzdem gedeihen sie wunderbar.
Winterling (Eranthis hyemalis)
Erst letzten Herbst kamen sie in unseren Garten und müssen sich noch kräftig vermehren – was sie wohl in der Regel sehr bereitwillig machen, wie man so hört.
Bienen haben die wenigen Exemplare des Winterlings bei uns trotzdem schon für sich entdeckt und nutzen sie gerne als Nahrungsquelle. Wenn in einigen Jahren hoffentlich das ganze Beet gelb ist, werden wir eine perfekte Frühlingsbienenweide haben.
Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum)
Von den Träubchen haben wir mittlerweile Massen ohne Ende im Garten, denn ich mag sie schrecklich gerne – genau wie die Bienen.
Jetzt im März sind leider noch nicht viele ihrer Blüten geöffnet. Ihre große Zeit kommt erst im nächsten Monat, dann wird so manche Ecke in unserem Garten ganz blau und es summt gewaltig darin.
Griechisches Blaukissen (Aubrieta deltoidea)
Besonders bei Hummeln ist diese Blume beliebt und auch die riesige, blauschwarze Holzbiene fliegt auf sie – im wahrsten Sinne des Wortes. In der Regel beginnt das Blaukissen schon im Februar zu blühen und ist damit eine der ersten Pflanzen, die Nektar und Pollen anbieten.
Das große Plus des Blaukissens ist die Anzahl seiner Blüten. Es wächst anspruchslos auch auf trockenem Boden und verbreitet sich so eifrig, dass man schon von wuchern sprechen könnte.
Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
Leider blüht er nur in wenigen Jahren so spät, dass Honigsammler von seinen Blüten profitieren können. Aber falls zu seiner Blütezeit schon Insekten fliegen, wird er gerne besucht. Bienen mögen ihn gerne und seit neuestem sehen wir an ihm auch die großen, blauschwarzen Holzbienen. Diese fliegen die gelben Blüten nicht von vorne an, sondern bohren hinten in den Kelch hinein, um an ihr Ziel zu gelangen.
Leberblümchen (Hepatica nobilis)
Sie ziehen nicht so viele Insekten an sie manch andere Blume, aber auch an ihnen summt es immer wieder.
Am Gehölzrand ist ein wunderbarer Standort für diese kleinen, blauen Schönheiten. Wenn sie sich wohlfühlen, vermehren sie sich im Laufe der Jahre, allerdings lassen sie sich dabei reichlich Zeit. Ich hoffe ja, dass sie sich irgendwann einmal überall unter unseren Hecken breit gemacht haben.
So schön!
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Wirklich schön! Die Hälfte davon habe ich auch im Garten. Aber die andere Hälfte nicht 🤔 ich glaub ich muss los… einkaufen 😁
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Aber gib Obacht: In einem Gartencenter findet man zusätzlich zur Einkaufsliste meist noch mindestens 20 weitere Pflanzen, bei denen man spontan feststellt, dass man sie auch dringend braucht. 😉
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Na das hoffe ich doch sehr! Platz ist noch genug in den Beeten 😎 ich liebe Pflanzen-Shopping
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Kenn ich, geht mir genauso! 😀
Und wenn kein Platz ist, wird Platz geschaffen, sag ich immer. 😉
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