Die Holzbiene macht ihrem Namen Ehre

Holzbiene

Wie oft ich mich darüber freue, wie viel Leben das Totholz in unseren Garten bringt! Das neueste Highlight ist dabei das Nest einer Holzbiene.

Halb versteckt im Gebüsch steht bei uns ein alter Holzstamm, längst abgesägt und abgestorben. Er wächst schön langsam zu und die Baumpilze sprießen daran. Doch drinnen im Stamm herrscht einiges an Leben. Egal ob in aller Früh oder am späten Abend – man hört ständig Baustellenlärm aus seinem Inneren.

Es ist die Holzbiene, die hier Architekt und Bauarbeiter zugleich ist. Unermüdlich gräbt diese überdimensionale, blauschwarze Wildbiene tiefer ins Holz hinein.

Es ist beachtlich, wie viel Aushub schon vor dem Nest liegt. Wenn man danach geht, müssen die Gänge im Holz schon recht geräumig sein. Hier ein Bild mit einem Cent-Stück als Größenvergleich:

Nest einer Holzbiene

Sehen lässt sich die Holzbiene nicht leicht während ihrer Tätigkeit. Ich war ziemlich geduldig, um ein aktuelles Foto von ihr zu erwischen. Ich dachte, sie müsste doch irgendwann einmal ausfliegen und eine kleine Stärkung zu sich nehmen. Aber sie widmete sich stur nur ihrer Arbeit und kam nicht heraus. Nur den Wildbienenpo bekam ich zu Gesicht:

Nestbau Holzbiene

Ab und zu kam ihr Hinterteil zum Vorschein, sie warf mit den Beinen jede Menge Holz nach draußen, dann war sie auch schon wieder abgetaucht. Sie ist fleißig, diese Biene, das muss man ihr lassen!

6 Gedanken zu „Die Holzbiene macht ihrem Namen Ehre

  1. Wenn ich recht erinnere, steht in den Büchern immer, die Holzbiene geht von der Seite in den Stamm und baut dann vertikale Gänge. Demgemäß braucht man einen stehenden Stamm von mindestens einem Meter Länge. Zumindest bilde ich mir ein, das so gelesen zu haben. Deine Fotos zeigen aber eine Biene, die ein liegendes Stück Holz von der Hirnseite anbohrt. Das lässt mich hoffen, dass einiges an Totholz bei uns nicht umsonst herumliegt. Bislang habe ich nur einmal eine Holzbiene beobachtet, die sich in ein Dachstuhlbrett verirrt hat und nach ein paar Millimetern aufgegeben hat. Viel Glück bei deinen weiteren Beobachtungen. Ich finde die sehr interessant.

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    1. Man erkennt es auf meinen Bildern nicht, aber es ist tatsächlich ein aufrecht stehender Stamm. Die abgeschnittene Stelle, an der die Holzbiene bohrt, stammt von einem größeren Ast, der da mal wuchs.

      Einen Meter ist der Stamm jedoch bei weitem nicht hoch, er hat nur so um die 40 cm. Trotzdem hat sich die Holzbiene aus undefinierbaren Gründen genau ihn ausgesucht, obwohl wir längere Totholzstücke im Garten hätten. Ich hoffe, sie gibt nicht auf mit ihrem Nestbau, wenn sie merkt, wie kurz das Totholzstück ist.

      LG Steffy

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    1. Wir sind hier im tiefsten Oberbayern. Sehr viele Holzbienen gibt es hier aber auch nicht, die meisten Leute kennen sie gar nicht.

      Bei uns im Garten sind sie seit einigen Jahren unterwegs. Davor kannte ich sie nur aus Südfrankreich, da kann man sie ja in großer Zahl bewundern.

      LG Steffy

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