
Man sollte meinen, Schnecken und Schmetterlinge hätte nicht allzu viele Berührungspunkte. Doch neulich kamen sie sich in unserem Hochbeet in die Quere, was den Schmetterlingen zum Verhängnis hätte werden können.
Wie jedes Jahr so ist auch heuer unser Fenchel wieder die Heimat zahlreicher Schwalbenschwanz-Raupen. Sie tun sich an seinem frischen Grün gütlich und entwickeln sich dabei in Rekordtempo. Anfangs sind sie klein und dunkel, werden aber bald prächtig, groß und grün. Endlich ausgewachsen verpuppen sie sich, wozu sie sich an diversen Stängeln im Hochbeet festhängen.

So weit, so gut.
Da kam aber eine gestreifte Weinbergschnecke des Wegs und kroch einen eben dieser Stängel hinauf. Auf die sorgsam aufgehängten Puppen gab sie dabei freilich nicht acht. Sie purzelten zu Boden und lagen im regennassen Erdmatsch. Es war Zeit für eine Rettungsaktion, sonst hätte ich schwarz gesehen für die hilfslosen Schmetterlinge in spe.
Die beiden betroffenen Exemplare bezogen daher ein Übergangsquartier bei uns um Haus: In einem Trichter aus Küchenpapier in einer abgeschnitten PET-Flasche, abgedeckt mit einem feinen Gitter, sollten sie in Ruhe ihre Metamorphose beenden. Ihr neues Heim kam an einen hellen Platz ohne direkte Sonne; außerdem gab es hin und wieder einen vorsichtigen Sprühstoß mit frischem Wasser, damit sie mir bei der Hitze nicht austrocknen würden.
Als ich heute in der Früh sah, dass bei einer der Puppen schon deutlich der Flügel durchschimmerte, wusste ich, es würde nicht mehr lange dauern. Tatsächlich war es wenige Stunden später soweit und der erste Falter kam zum Vorschein:
Dieses zerbrechliche kleine Etwas mit noch winzigen Flügeln brauchte nicht lange, um sich weiter zu entwickeln. In nur etwa einer Viertelstunde plusterte sich der Schwalbenschwanz fast zu seiner vollen Pracht und Größe auf. Damit war die Zeit gekommen, in nach draußen zu bringen an einen sicheren Platz im Garten.
Eine weitere Stunde später konnte ich noch ein letztes Foto machen vom Falter, der inzwischen etwas auf unserem Weinstock herumgekrabbelt war. Wenige Minuten später verabschiedete er sich von dort und benutzte zum ersten Mal die neu gewonnene Freiheit seiner Flügel.
Man könnte fast ein wenig neidisch werden…
Zurück bleiben eine leerere Puppe und ein ein gutes Gefühl:
Heute steht es 1:0 für mich im Kampf gegen das Artensterben.
Falls euch dieses Thema interessiert, davon gibt es noch mehr in meinem Blog:
Ich hatte bereits früher das außerordentliche Glück, einen Kohlweißling und einen mittleren Weinschwärmer beim Schlüpfen beobachten zu dürfen.
Das sind wunderschöne Aufnahmen.
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Ein wirklich bezauberndes Wunder der Natur an dem du teilhaben durftest und ganz tolle Bilder machen konntest!
Dankeschön fürs teilen und liebe Grüße von Hanne
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So schön🌈
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Eine äußerst gelungene Doku.
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…da hat der Schmetterling Dich für seine Rettung mit solch tollen Anblicken belohnt….möge ein ein fröhliches Leben haben!
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Wundervoll!
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