Die dunkle Seite des Gartens

Es begann alles vor Jahren mit einem Schrei nachts vor dem Schlafzimmerfenster, der uns jäh hochschrecken ließ. Es war ein schrilles Kreischen und so laut, dass unsere Herzen wild klopften. Aber welches Tier wohl der Verursacher war, konnten wir niemals herausfinden.

Auch konnten wir in der Vergangenheit manchmal Rufe von Eulen im Garten hören oder sogar das ein oder andere Gewölle finden – gesehen haben wir sie aber nie.

All dies erzählte ich einmal einer lieben Verwandten und als Ergebnis überraschte man mich zu meinem Geburtstag mit einer Wildkamera. Damit sollte meine Neugier darüber, wer und was nachts durch unseren Garten geisterte, gestillt werden.

Die Kamera ist seit letztem Frühling im Einsatz und sie ist ein wirklich nettes Spielzeug. Die Nachtaufnahmen sind nicht gestochen scharf, reichen aber für unsere Zwecke voll und ganz aus. Doch ich will euch nicht länger auf die Folter spannen, hier ist ein kleiner Teil unserer Foto-Ausbeute aus der Finsternis:


Marder

Ihn konnten wir bald auf unseren Bildern erwischen; er hat seine festen Wege, die er immer wieder benutzt, deshalb kann man ihm leicht auflauern mit der Kamera. Sein Verhalten ist interessant zu beobachten. Er läuft, springt, macht Männchen, klettert Bäume hoch und inspiziert unseren Komposthaufen. Vielleicht war ja sogar er es, der uns mit dem eingangs erwähnten Schrei einen Schrecken einjagte, denn streitende Marder klingen wahrhaft gruselig.

Marder Nachtaufnahme


Igel

Er läuft von der Abend- bis zur Morgendämmerung kreuz und quer durch den Garten, hin und her, hierhin und dorthin. Immerzu ist er auf der Suche nach Käfern und Schnecken. Es ist unglaublich, wie emsig so ein Igel unterwegs ist mit seinen kurzen Beinchen.

Igel Nachtaufnahme


Maus

Ich weiß, dass Mäuse in einem unserer Brennholzstapel hausen. Dort finden sich immer wieder größere Mengen an aufgenagten Zwetschgenkernen zwischen den Holzscheiten und einmal fand ich auch ein altes, verlassenes Nest. Eine gelungene Aufnahme der winzigen und flinken Tierchen gelang mir trotzdem erst vor Kurzem.

maus_nachtaufnahme.jpg


Katzen

Wo Mäuse sind, sind sie natürlich nicht fern. Ganz zweifelsfrei sind sie die von unserer Wildkamera am häufigsten aufgenommene Art – es gibt ja auch wirklich reichlich Nachbarskatzen.

katzen_nachtaufnahme.jpg


Nur eine Eule war noch niemals auf den Bildern. Leider. Aber vielleicht, wenn wir viel Glück haben, kommt das ja noch irgendwann…

 

8 Gedanken zu „Die dunkle Seite des Gartens

    1. Wir hätten uns ja tatsächlich schon nachts auf die Lauer gelegt im Garten, aber das war nicht von Erfolg gekrönt: Nur ein Igel hat sich in unsere Nähe gewagt. Also lasse ich jetzt lieber die Wildkamera die Arbeit für mich erledigen und genieße meine Nachtruhe. 😉
      LG Steffy

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    1. Das ist ja toll, dass ihr Gartenschläfer habt! 🙂 Die hätte ich auch zu gerne einmal hier gesehen – egal ob mit Nachtaufnahme oder tagsüber. Aber leider konnte ich hier in unserem Garten noch keinen Hinweis auf sie finden.
      LG Steffy

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  1. Hochinteressant! Nachdem ich hier im Fernsehen [bei unserem frueheren und Lieblings“wetterfrosch“] haeufiger Bilder von seiner „Critter Cam“ – wie er seine Nachtkamera nannte – gesehen habe, habe ich auh immer schon mal an sowas gedacht, vor Allem um herauszufinden, wer immer unsere Vogelfutterhaeuschen runterschmeisst.

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    1. Bei eurem großen Grundstück kann ich mir gut vorstellen, dass es einiges zu sehen gäbe in der Nacht. Da gibt es sicherlich weit mehr als Rehe. Falls du dir auch einmal eine Nachtkamera zulegen solltest, wäre ich auch sehr gespannt auf die Bilder!
      LG Steffy

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